Mittelstufe

Wie lebt es sich in den engen Bergtälern Norwegens? Wie lebt man an den Küsten der Polarmeere? Oder zu den Regenzeiten in den Tropen?

Aus der Beschäftigung mit der eigenen Stadt in der Heimatkunde der Unterstufe wird im fünften Schuljahr die Geographie. Einhergehend mit ihrer nunmehr wachsenden Abstraktionsfähigkeit können mit den Schülern nun auch größere, naturgeographisch oder wirtschaftlich zusammenhängende Gebiete wie der europäische Kontinent im Unterricht behandelt werden. In der sechsten Klasse weitet sich der Blick mit den zunehmenden Denk- und Urteilskräften der Kinder auf die ganze Erde. Sie lernen Klima, Handelsbeziehungen, und Landwirtschaftsmethoden des eigenen Landes, der Nachbarländer und der entfernten Kontinente kennen. Wetterkunde, Astronomie und Mineralogie runden das Themenspektrum ab.

Auch im Fach Geschichte, das im fünften Schuljahr auf den Lehrplan tritt, wird dem erwachenden Tatsachenhunger und Weltinteresse der jungen Menschen Rechnung getragen. Die alten Kulturen werden als Stufen der Menschheitsgeschichte nicht nur als Tatsachenberichte sondern auch in mythologisch-dichterischen Bildern geschildert, so dass sich die Kinder gefühlsmäßig mit diesen Menschheitsepochen verbinden können. Die sechste Klasse endet mit der römischen Geschichte, es folgt die Darstellung der beginnenden Neuzeit in der siebten Klasse bis zur Behandlung der Gegenwart in der achten Klasse. Alle geschichtlichen Epochen werden dann in der Oberstufe aus intellektuellerer Perspektive erneut behandelt.

Das Formenzeichnen der ersten Klasse entwickelt sich in der Mittelstufe zur Geometrie, der Umgang mit Dreieck und Zirkel wird gelernt. Im Rechnen geht es zunächst um Bruch- und Prozentrechnung, in der achten Klasse auch um Algebra und geometrische Lehrsätze.

In Physik werden die Grundkräfte durchgenommen. An praktischen Beispielen und Experimenten lassen sich akustische Phänomene, Farbenlehre oder Hebelwirkung zeigen. Die Experimente bleiben stets unmittelbar erfahrbar und verständlich für die Schüler, denn die Zeit für das Lernen von nüchternen Fakten, Regeln und Gesetzen kommt erst in der Oberstufe. Zunächst sollen die Kinder lernen, genau zu beobachten, sich eigene Gedanken zu machen und so zu selbständiger, anschauender Urteilskraft gelangen.

Chemie, Himmelskunde und Gartenbau sind weitere nun hinzukommende Fächer in der Mittelstufe.

Die Klassenlehrerzeit und damit auch die Mittelstufe werden abgeschlossen mit der achten Klasse und dem bedeutenden Ereignis des gemeinsamen Klassenspiels, das diese Zeit abrundet und noch einmal alle Kräfte der Kinder und des Klassenverbundes fordert, fördert und auf eine neue Stufe hebt. Diese Kräfte tragen sie nun in die Oberstufe hinein.