„Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.“

Das Sprichwort will dafür plädieren, die „Gunst der Stunde“ zu nutzen.

Es geht vermutlich auf ein Wort des Chilon von Sparta (6. Jh. v. Chr.) zurück: „Alles ist gut, das zu seiner Zeit kommt.“

Die englische Version lautet: „Strike while the iron is hot.

Angepasst an ihre Lebensumständen sagen die Fula im westlichen Afrika; „Man formt den Ton, wenn er feucht ist.

In der Schmiede

Aller Anfang ist schwer, besonders in dieser uralten Handwerkstradition, die sich seit hunderten von Jahren kaum geändert hat. Damals wie heute kommt es darauf an, den Stahl im glühenden Kohlefeuer soweit zu erwärmen, dass er mit wenigen präzisen Hammerschlägen in Form gebracht wird. Das Metall lässt sich nur formen, wenn es sehr heiß und dadurch weich ist. Man muss das Eisen also schmieden, solange es heiß ist.

Daher wird das Eisen in der Esse heiß gemacht, sehr heiß. Die eine Hand lernt ohne Angst am kühlen Ende das Eisen zu halten, während  die andere Hand den schweren Schmiedehammer schwingt, um mit präzisen Schlägen den glühenden Stahl zu verformen.

Schmieden und Kupfertreiben sind alte Handwerkskünste, die zu den praktisch-handwerklichen sowie künstlerischen Fächern unserer Schule zählen. Schüler*innen erlernen die Verarbeitung von Metallen auch den Betrieb der schuleigenen Esse.

Dabei erleben die Jugendlichen die Gefügigkeit von glühendem Eisen. Dieser Prozess verlangt einige Kräfte und fördert Konzentration ebenso wie Präzision. Mit einem mutigen und gezielten Hammerschlag, kombiniert mit Wachheit und Aufmerksamkeit wird das Eisen bearbeitet. Die Jugendlichen lernen die Grundarbeitsschritte, wie das Umformen von eckig zu rund oder flach und Techniken wie Spitzen, Strecken, Breiten oder Spalten von Eisen und das Formen von Kupfer. Bis zum Ende der Schmiede-Epoche entstehen die ersten eigenen Schürhaken, Wandhaken oder Gartendekorationen aus Eisen sowie Schalen, Ringe und Kerzenständer aus Kupfer oder Messing.